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"Fermada sün dumonda"

"Fermada sün dumonda" heisst es bei der Ankunft in Susch, in den roten Zügen der Rhaetischen Bahn, die durch die Bündner Alpenregion ins Engadin fahren. Dort befindet sich ein mittelalterliches Kloster, das eine wichtige Station auf dem Weg derjenigen war, die einst, vor Jahrhunderten, auf der Suche nach Busse, Dankbarkeit und Besinnung nach Santiago de Compostela und Rom pilgerten. In den Räumen, in denen sich die Pilger früher auf ihren Reisen aufgehalten und erholt haben, sind jetzt das Muzeum Susch und die Art Stations Foundation CH untergebracht.

„Fermada sün dumonda“ („Halt auf Verlangen“) sind die Worte, die diejenigen begrüssen, die mit den roten Schweizer Zügen, die die Alpenregion Graubünden durchqueren, in Susch ankommen. Inmitten des Engadin und am Fusse des Flüelapasses gelegen, war Susch einst ein wichtiger Halt auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela und Rom. Der mittelalterliche Klosterkomplex, der einst denen Unterkunft und Erholung bot, die auf der Suche nach Busse, Sinnhaftigkeit und Kontemplation waren, beherbergt heute das MUZEUM SUSCH und die Art Stations Foundation CH.

Seit Februar 2020, mit dem Residenzprogramm TEMPORARS SUSCH, wurde die historische Chasa, die in direkter Nachbarschaft zum Muzeum liegt, wieder zu einem temporären Zuhause für Reisende. In Erinnerung an und im Rekurs auf Linien des Denkens, Schreibens und Schaffens im Engadin ­– von Friedrich Nietzsche, Alberto Giacometti, Marcel Proust, Lee Miller oder Luchino Visconti bis hin zu Zeitgenossen wie Gerhard Richter, Jenny Saville, Ludovico Einaudi oder Julian Schnabel – inspiriert das Tal fantasievolle Begegnungen und intellektuellen Austausch. TEMPORARS SUSCH richtet sich an diejenigen, die sich bewusst auf eine "Fermada sün dumonda", ein Einhalten auf Verlangen, in dieser magischen alpinen Landschaft einlassen wollen.

Im Jahr 2025 beginnen wir ein neues Kapitel, dass das erweiterte Denken der DISPUTAZIUNS SUSCH mit dem Engagement des Residenzprogramms und einer Absichtserklärung für das, was TEMPORARS SUSCH zu bieten hat, zusammenführt: Ein Ort für diejenigen, die eine Auszeit von ihren gewohnten Routinen suchen, um ihre Forschung zu vertiefen und der herzlichen Einladung zu folgen, sich im stetigen Wandel zu erkennen, in kritischer Reflexion und Selbstreflexion, in der Überprüfung und Neudefinition von Standpunkten.

In den Jahren 2025/26 wird sich die Residenz auf kritisches, kreatives, literarisches, poetisches und akademisches Schreiben konzentrieren und Autor*innen einladen, die sich schreibend in und mit den Hauptthemen bewegen, die die Aktivitäten in Susch, initiiert von der Gründerin des Muzeums, Grazyna Kulczyk, prägen: Matrilinearität und ihre Erzählung, die spirituelle Bedeutung des Ortes, insbesondere im Kontext der Pilgerreise, und Architekturdesign in der alpinen Umgebung.

Dem Ruf der Berge zu folgen, ist eine persönliche Einladung, Trost und Inspiration in der Höhenlage des Engadins zu finden, ein Buch oder einen Essay zu beenden oder neue Ideen schreibend zu entwickeln. Teil der gesammelten Erfahrungen ist ein Wochenende des Austauschs der Resident*innen mit aufstrebenden Autor*innen.




↘ Programmkuratorin 2024 – 2026: Mareike Dittmer

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