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SUSCH
Hannah Villiger: Amaze Me
Online Symposium
18 March 2023
Ich horche in meiner Polaroidkamera an meinem nackten,
kahlen Körper entlang, um ihn herum, in ihn hinein,
Thus I create images that I can correct immediately
die ich unmittelbar korrigieren kann.
- Hannah Villiger
Hannah Villiger(1951-1997) nahm in der zeitgenössischen Kunst des späten 20. Jahrhunderts eine ausserordentliche Position ein, doch ihr Werk fand mit ihrem frühen Tod ein abruptes Ende. Bekannt wurde sie vor allem durch ihre fotografischen Werke, die den Körper in den Mittelpunkt stellen.
Muzeum Susch präsentiert die grösste Präsentation des Werks von Hannah Villiger seit fünfzehn Jahren. Hannah Villiger: Amaze Me präsentiert neue Perspektiven auf das Schaffen dieser wichtigen Schweizer Künstlerin. Hannah Villigers grossformatige, auf Polaroidfotos basierende Werke leisten einen kunstgeschichtlich zentralen Beitrag zur Beschäftigung mit dem Körper- und Selbstbild. Zugleich lassen sich ihre Erkundungen des Körpers vor dem Hintergrund zahlreicher Gegenwartsthemen diskutieren. Die Ausstellung schlägt den Bogen von ihren in den 1970er-Jahren entstandenen Zeichnungen zu den Schwarz-Weiss-Fotografien und den Werken mit der Polaroidkamera, welche Villiger ab den 1980er-Jahren schuf. Diese fragmentarischen Nahaufnahmen ihres eigenen Körpers wurden, über ein Internegativ stark vergrössert und auf Aluminium aufgezogen, einzeln oder zu raumbezogenen Ensembles zusammengefügt. Resultat sind unendliche Möglichkeiten von teils spektakulären Blicken auf den Körper. Im Fokus stehen etwa die Repräsentation des weiblichen Körpers, die Fremd- und Eigenperspektive auf die Physis, die Einordnung in den Mediendiskurs, Fragen von Oberfläche, Raum und Körper und die Objektivierung des Körpers. Die Haut – dort, wo der Mensch mit seiner Umwelt in Dialog tritt – stellt bei Villiger einen Schauplatz brisanter Fragestellungen nach Gender und Ethnie, Versehrtheit und Heilung dar. Der Körper ist das hauptsächliche Arbeitsmaterial der Künstlerin. Er begegnet uns abstrahiert oder dekonstruiert; kann menschlichen, aber auch pflanzlichen oder künstlichen Ursprungs sein. Obschon mit Villigers frühem Tod ihr Schaffen ein abruptes Ende nahm, weisen ihre Arbeiten ungebrochen in die Gegenwart.
Das eintägige Symposium zum Werk von Hannah Villiger, das im Rahmen der Ausstellung und zur Lancierung der Monografie der Künstlerin organisiert wird, ist ein Versuch, Villigers Werk in ein neues Licht zu stellen.
Für weitere Informationen über das monographische Buch, siehe here
Das Symposium fand in englischer Sprache statt.
Keine Reservierung erforderlich. Freier Eintritt.
Der Web-Stream beginnt hier am 18. März um 10 Uhr (CET)
PROGRAMM
10:00 AM
Begrüssung:
Grażyna Kulczyk
Gründerin des Muzeum Susch und Vorsitzende des Vorstands des Art Stations Foundation CH
Einführung:
Agnieszka Sosnowska
Kuratorin für Disputaziuns Susch
Madeleine Schuppli & Yasmin Afschar
Kuratorinnen der Ausstellung Hannah Villiger: Amaze Me exhibition
Part I Mein Kapital bin ich selbst: : Das Leben von Hannah Villiger
10:15
Vortrag: Yasmin Afschar
The unbroken experience of life. Hannah Villiger, an Artist’s Artist?
10:45
Vortrag: Gioia Dal Molin
Burning Palm Leaf in the Evening: Hannah Villiger in Rome, 1974-76
11:15
Screening: Ich / Hannah Villiger
Dokumentarfilm von Edith Jud, 2001
12:00-13:00
Mittagspause
Part II Fließende Identitäten: zeitgenössische Interpretationen
13:00
Vortrag: Madeleine Schuppli
The Fragmentary in the Work of Hannah Villiger
13:30
Vortrag: Emily Butler
HANNAH: Performance and Palindromes
lecture
14:00-14:20
Kaffee-Pause
14:20-14:40
Vortrag: Wolfgang Ullrich
From Auto-aggression to Political Instrument
14:40-15:50
Podiumsdiskussion:
Emily Butler, Aïcha Revellat, Madeleine Schuppli, Agnieszka Sosnowska
Moderatorin: Quinn Latimer
15:50
Online-Ausstellungsführung: Hannah Villiger: Amaze Me
Partner des Symposiums und der Publikation
The foundation THE ESTATE OF HANNAH VILLIGER