13.-28.08.2022
Yasmeen Godder / Israel
Performance „Practicing Empathy #3" / Muzeum Susch Auditorium / 18. August, 17:00 Uhr
Die einflussreiche israelische Choreografin Yasmeen Godder und der Dramaturg und künstlerische Leiter des israelischen Festivals Itzik Giuli widmen ihren Forschungsaufenthalt der Fortsetzung des Projekts „Practicing Empathy“ [dt. Praktizierte Empathie]. In ihrem neuesten Solo, das im Auditorium des Muzeum Susch präsentiert wird (18.08.22), stellt die Choreografin die wichtige Frage, ob die Rückkehr ins Theater und zu größeren Versammlungen (nach Covid-19) zum Teil nicht Anlass ist, die Kokons, die wir in den letzten zwei Jahren um uns herum gesponnen haben, mitzubringen und präsent sein zu lassen , um mit der uns umgebenden Realität umzugehen, die im ständigen Wandel begriffen ist.
Diese Frage dient als Ausgangspunkt für den bevorstehenden Aufenthalt. Bei einem näheren Blick auf die Idee, nach der Zeit der Trennung wieder miteinander in Kontakt zu treten, sind wir neugierig, wie die Präsenz unseres „Kokons“ als Familie (da Yasmeen und Itzik mit ihrer Tochter Allegra in Susch bleiben und arbeiten werden) als Inspiration wirken und ein neues Werk mit neuer performativer Sprache und Herangehensweise schaffen kann.
Seit Anfang 2019 beteiligt sich die Yasmeen Godder Company intensiv an einem Forschungsprojekt mit dem Titel „Practicing Empathy“, aus dem eine Reihe von Projekten hervorgeht. Jedes der Projekte erforscht den Begriff der Empathie aus unterschiedlichen Blickwinkeln und Ansätzen und versucht zu ergründen, was uns emotional öffnet. Was führt dazu, dass wir uns mit anderen Menschen und uns selbst identifizieren und Kontakte knüpfen? Und wie können wir neue Praktiken, Rituale, Lieder und Choreografien schaffen, die uns die Fähigkeit eröffnen, komplexe Zusammenhänge ohne Angst und Misstrauen zu verstehen?
Lesen Sie hier mehr über Yasmeen Godders Auftritt im Muzeum Susch.
Yasmeen Godder wurde in Jerusalem geboren und wuchs in New York City auf, wo sie Tanz studierte. Seit 1999 lebt sie wieder in Israel. Seit 1997 tourt sie als freischaffende Choreografin durch die Welt und war unter anderem beim Lincoln Center Festival, dem Tokyo International Festival, dem HAU in Berlin, dem Place Theater London, dem Montpellier Dance Festival, dem tanzhaus nrw, dem Kunstenfestivaldesarts und dem Theater Freiburg zu Gast. Im Jahr 2001 gewann sie einen renommierten Bessie Award, dem weitere internationale Auszeichnungen folgten. In ihrem Studio in Jaffa, einem Zentrum für Forschung und Produktion, unterrichtet sie und organisiert zahlreiche Projekte, auch für die arabisch-jüdische Gemeinde. In den letzten Jahren hat sie gemeinsam mit der Dramaturgin und Tänzerin Monica Gilette eine nachhaltige Arbeit mit Menschen mit der Parkinson-Krankheit entwickelt, die ihre künstlerische Praxis maßgeblich beeinflusst hat.